Währung:

Equikinetic & Dualaktivierung - Wie geht das genau?


Ein Beitrag von Andrea Eschbach

Der Name „Equikinetic“ wurde durch den Pferdetrainer Michael Geitner geprägt.
Im Wort steckt die Bedeutung der kinetischen Energie, Bewegungsenergie. Es bedeutet, einen Widerstand zu überwinden und die Geschwindigkeit des Bewegungsablaufs gleichbleibend zu halten.

INHALT

  1. Die 3 Teilkomponenten der Equikinetic
    1. Dualaktivierung
    2. Longieren in Innenstellung
    3. Intervalltraining

  2. Aufbau Zeitsystem & Pause
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Die 3 Teilkomponenten der Equikinetic


Die EK setzt sich aus 3 (bekannten) Teilkomponenten zusammen:

 

  1. Dualaktivierung
  2. Longieren in Innenstellung
  3. Intervalltraining

 

 

Die Dualaktivierung arbeitet mit dem optischen Reiz durch die Farben Gelb und Blau. Schaumstoffmatten und farbige Pylonen stimulieren über die Wahrnehmung durchs Auge die beiden Hirnhälften. Es werden konstant optische Rechts- und Linksreize gesetzt, die die Plastizität und gleichmässige Aktivität beider Hirnhälften stimuliert und beschleunigt, d.h. der Informationsaustausch zwischen den Hemisphären wird deutlich verbessert und schneller.


So kann das Pferd schneller Information abrufen und entsprechend handeln. Dadurch kommt es deutlich zu mehr Gelassenheit, Ausgeglichenheit und Nervenstärke, das Pferde lernt besser „nachdenken“. Auf körperlicher Ebene koordiniert und trainiert das Pferd seine beiden Körperhälften gleichmässiger und wird so tragfähiger (=kräftiger) und beweglicher (=elastischer). Ebenso verbessert sich dadurch das Zusammenspiel von Vor- und Hinterhand, die Vorhandlastigkeit nimmt ab, die Hinterhandaktivität nimmt zu.

Longieren in Innenstellung ist bereits seit dem 16. Jahrhundert eine bekannte Methode, um die Muskelkraft und Tragkraft der Pferde zu verbessern.
Damals wurden Pferde u.a. ausgebunden in Innenstellung zum piaffieren zwischen den Pilaren gebracht, was sehr viel Kraft braucht.
Heute arbeiten wir am Kappzaum ohne Hilfszügel.

 

Intervalltraining ist eine verbreitete Trainingsmöglichkeit aus der Trainingslehre und Sportphysiologie und wird heute bei allen Sportarten erfolgreich zur Leistungssteigerung gebraucht.
Es bedeutet, dass in mehreren kurzen hochintensiven Intervallen trainiert wird, dazwischen jeweils eine kurze Pause.
Aufs Pferd übertragen bedeutet die Equikinetic, dass das Pferd in einer leichten konstanten Innenstellung (=Widerstand) in der Quadratvolte (=Dualaktivierung) longiert wird, wobei das Tempo (Takt) gleichmässig bleiben soll. Ein Intervalltrainer in Form eines Pagers hilft durch ein  gleichbleibendes Zeitsystem die Arbeitsphasen und Pausenphasen zu organisieren.
Das akustische Signal (Piepsen o.a.) konditioniert die Pferde bald, sich schneller auf Arbeit und Pausen einzustellen. So wird es rasch schneller leistungsbereit (es lernt schneller, Muskulatur zur Arbeit zu mobilisieren) und lernt aber auch genauso schnell, sich in der kurzen Pause rascher wieder zu regenieren.

Die Kombination dieser 3 Komponenten erhöht die Maximalkraft der Muskeln, das Pferd gewinnt an Kraftausdauer bzw. Tragekraft. So kann er einen Reiter schonender tragen.


Durch die korrekt ausgeführten Bewegungsabläufe lernt das Pferd, seine laterale (seitliche) Schiefe und seine vertikale (vorne-hinten) Schiefe auszugleichen und sich gleichmässiger und dadurch schonender zu belasten.

Aufbau, Zeitsystem & Pause



Aufbau:
Wir arbeiten mit der aus der Dualaktivierung bekannten Figur der Quadratvolte. Der Durchmesser beträgt ca. 8m.

Zeitsystem:
Wir beginnen beim normalen Pferd mit einem Arbeitszeit von 1 Minute und jeweils 45 Sekunden Pause. In der Pause kann die Seite gewechselt werden. Diese Intervalle können 8x durchgeführt werden , d.h. auf jeder Seite wird 4x gearbeitet.
Je nach Leistungssteigerung des Pferdes kann Arbeitszeit und auch die Intervallanzahl gesteigert werden auf maximal 1,5 Minuten und 12x.
Es sollte langsam gesteigert werden.


Pause:
Nach einer Einheit Equikinetic sollte das Pferd 1 Tag Pause haben. In dieser Zeit regeneriert sich der Körper bzw. „erteilt“ das Gehirn dem Körper den Befehl, muskulär mehr „Reserven“ anzulegen bzw. die Muskelfasern zu verdicken. Dies ist als Muskelzuwachs erkennbar.


Nach wenigen Wochen (mit maximal 3x Equi Einheiten/pro Woche!) ist eine deutliche Veränderung der Bewegungsmuster, der Balance, von Kraft und Geschmeidigkeit feststellbar, ebenso optisch ein deutlicher Muskelzuwachs.
Beginnen wir zu früh (vor Ende der Regenerationsphase) wieder mit erneuter Muskelbeanspruchung, unterbrechen wir genau den Prozess des Muskelaufbaus.

Achtung: Es besteht die Gefahr der Überlastung und sogar des Muskelabbaus.

Auch 1x Equi pro Woche ist bereits hilfreich, um einen Trainingsstand zu unterstützen und zu halten.


Wir arbeiten im Schritt und Trab. Es kann auch nur im Schritt gearbeitet werden, z.B. bei Pferden, die nach Verletzung oder Krankheit wieder sorgfältig aufbauen sollen oder auch bei älteren Pferden.

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